Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 mit mehr Leistung und Effizienz


Veröffentlicht von Stefan am 11.07.2022, Letzte Aktualisierung:
Qualcomm wechselt beim Snapdragon 8+ Gen 1 den Auftragsfertiger von Samsung zu TSMC. Durch den Wechsel in das TSMC 4 nm Fertigungsverfahren ist der Snapdragon 8+ Gen 1 nicht nur 10 Prozent schneller sondern auch 15 Prozent effizienter als sein Vorgänger. Dadurch wird der TOP-SoC von Qualcomm zu einem der schnellsten Smartphone-Chips auf dem Markt.

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© Qualcomm, 2022

Die Verbesserungen am Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 sind schon deshalb interessant, weil diese nur durch den Fertigungswechsel erzielt worden sind. Am eigentlich Chip-Design hat Qualcomm keine Änderungen vorgenommen. Die Leistungssteigerungen erreicht Qualcomm durch die Anhebung der Taktfrequenzen von CPU und GPU.

Der schnellste CPU-Kern (Cortex-X2) kann nun mit bis zu 3,2 GHz takten (vorher 3,0 GHz) und erreicht damit die gleiche maximale Taktfrequenz die auch Apple im aktuellen Apple A15 SoC für das Apple iPhone 13 nutzt.

Zusätzlich hat Qualcomm auch die Taktfrequenzen der anderen CPU-Kerne angehoben. Die drei Cortex-A710 takten nun mit 2,75 anstelle von 2,5 Ghz (+ 10 Prozent), die vier kleinen Effizienz Kerne (Cortex-A510) hebt Qualcomm um 11 Prozent auf nun 2,0 GHz an.

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© Qualcomm, 2022

Die Taktfrequenz der Qualcomm Adreno 730 GPU steigt von 0,82 auf 0,9 GHz. Die theoretische FP32-Rechenleistung der GPU steigt von 2,2 auf fast 2,5 GFLOP/s. Das sollte den meisten nicht direkt auffallen, der Leistungsunterschied ist aber zuverlässig messbar.

Deutliche Effizienzsteigerung


Aber nicht nur die Rechenleistung steigt durch den Fertigungswechsel an. Viel beeindruckender ist eigentlich, dass der Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 gleichzeitig auch noch sparsamer geworden ist. Theoretisch wäre durch das neue 4 nm Fertigungsverfahren von TSMC eine Effizienzsteigerung von 30 Prozent möglich gewesen.

Qualcomm hat sich dazu entschieden diese auf die Hälfte (15 Prozent) zu begrenzen und gleichzeitig die Leistung zu erhöhen. Dabei skalieren CPU und GPU-Teil des SoCs in etwa identisch.

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© Qualcomm, 2022

Da schon der Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 relativ sparsam war und sowieso nur in Premiumgeräten der meisten Hersteller verbaut wurde (diese sind meist auch mit guten Batteriekapazitäten ausgestattet), kann man die Entscheidung von Qualcomm hier durchaus nachvollziehen.

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© Qualcomm, 2022

Vergleich mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1


In unserem Vergleich zwischen dem Snapdragon 8+ Gen 1 und dem Snapdragon 8 Gen 1 kann man die Leistungsverbesserungen gut in den Benchmarks beobachten. Der Geekbench 5 Benchmark skaliert zum Beispiel fast 1:1 mit den höheren Taktfrequenzen, so dass hier ein Leistungsplus von 7 bis 9 Prozent sichtbar wird.

Der Abstand zum Apple A15 wird geringer


Auch den Vergleich mit dem bisher bisher schnellsten Smartphone Prozessor Apple A15 braucht der Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 nicht zu scheuen: der Vorsprung von Apples Prozessor liegt zwar noch bei 24 Prozent im Einkern-Benchmark von Geekbench 5, aber sobald alle CPU-Kerne rechnen schrumpft der Vorsprung auf nur noch 12 Prozent zusammen.

Das liegt auch daran, dass der Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 auf insgesamt 8 CPU-Kerne (1+3+4) setzt, während Apple im A15 SoC nur 6 CPU-Kerne (2+4) verbaut. Größere Ausbaustufen mit deutlich höherer Leistung gibt es bei Apple dann im Apple M1 bzw. schon Apple M2, welcher in der Basis auf die gleiche Architektur setzt.

Die Rechenleistung der Grafikeinheit des Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 kann sich hingegen sehen lassen: diese ist satte 40 Prozent schneller als die größte Ausbaustufe (5 GPU-Kerne) des Apple A15.

Zusammenfassung


Ohne ein neues Design schaffen zu müssen, hat sich der Wechsel zu TSMC für Qualcomm definitiv gelohnt. Der Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 liefert ein rundes Paket ab und verbessert den ohne schon guten Vorgänger in entscheidenden Bereichen. Das bei der ordentlichen Leistungssteigerung ein um 15 Prozent verminderter Energiebedarf entsteht ist beeindruckend.
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© Qualcomm, 2022


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