AMD Ryzen 5 5500 - Die CPU mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis


Veröffentlicht von Stefan am 18.07.2022, Letzte Aktualisierung:
Der AMD Ryzen 5 5500 erfreut sich aktuell größter Beliebtheit und ist aktuell einer der meistverkauften Prozessoren für AMDs Sockel AM4 Plattform. Er besitzt 6 CPU-Kerne und unterstützt SMT (Simultaneous Multi-Threading), kann also bis zu 12 Threads gleichzeitig bearbeiten. Damit ist der Prozessor schnell genug für aktuelle Spiele und auch ausreichend leistungsfähig um professionelle Anwendungen auszulasten.

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Aber warum ist der AMD Ryzen 5 5500 nun so günstig und auf welche Nachteile muss sich der Käufer einlassen ? Das klären wir in diesem Artikel. Zunächst müssen wir aber ein wenig in die Technik der aktuellen Zen 3 Prozessoren eintauchen um zu verstehen was für einen Exoten AMD mit dem AMD Ryzen 5 5500 eigentlich kreiert hat.

CPU-Architektur: Cezanne und nicht Vermeer


Der AMD Ryzen 5 5500 basiert nicht auf der gleichen Architektur wie z.B. der AMD Ryzen 5 5600 oder der AMD Ryzen 5 5600X. AMD verwendet im AMD Ryzen 5 5500 seine Cezanne APU-Architektur und nicht die reine Desktop-Architektur Vermeer. Die Technik der CPU-Kerne (Zen 3) ist allerdings identisch und die Rechengeschwindigkeit des Prozessors liegt recht dicht bei der der Vermeer 6-Kern CPUs.

Kein PCIe 4.0, nur 16 statt 32 MB großer Level 3 Cache


Schon seit der dritten Generation der AMD Ryzen Desktop Prozessoren sind diese mit einem doppelt so großen Level 3 Cache ausgestattet. Die 6-Kern Prozessoren können seit dem AMD Ryzen 5 3600 auf satte 32 MB Level 3 Cache zurückgreifen. Auch der AMD Ryzen 5 5600 und der AMD Ryzen 5 5600X besitzen einen 32 MB großen Level 3 Cache. Der Level 2 Cache ist mit 3 MB identisch.

Der AMD Ryzen 5 5500 besitzt nur 16 MB Level 3 Cache, denn die APU-Architekturen verzichten auf die Cache-Verdoppelung zu Gunsten der dann vorhandenen, integrierten Grafikeinheit (iGPU). Doch diese ist im AMD Ryzen 5 5500 deaktiviert und daher auch nicht nutzbar. Alle Zen-Prozessoren der "Vermeer" Architektur besitzen aber ebenfalls keine iGPU.

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Der Grund warum der halbierte Level 3 Cache nur eine kleine Rolle beim AMD Ryzen 5 5500 spielt ist, dass AMD den Level 3 Cache pro Kern bei Zen 3 mit 4 MB angibt. Zwar können sich alle Kerne den Level 3 Cache dynamisch teilen, aber theoretisch ergibt sich bei 6 CPU-Kernen ein Level 3 Cache von 24 MB. Der AMD Ryzen 5 5600 besitzt ebenfalls 6 CPU-Kerne, ist aber mit 32 MB Level 3 Cache ausgestattet. Mehr also als die 4 MB pro Kern, die AMD in seiner Vorstellung angibt.

Man könnte also argumentieren, dass der 32 MB große Level 3 Cache der Vermeer Architektur auf eine 8-Kern CPU ausgelegt und für einen 6-Kern Prozessor eigentlich zu groß dimensioniert ist. Das könnte erklären, warum der halbierte Level 3 Cache des AMD Ryzen 5 5500 so einen geringen Einfluss auf seine Rechenleistung im Alltag hat.

Ebenso fehlt die mit der 3. Generation der Zen Desktop Prozessoren eingeführte Unterstützung für den PCIe 4.0 Standard, der die Bandbreite gegenüber PCIe 3.0 verdoppelt. Von dieser höheren Bandbreite sollten eigentlich eine dedizierte Grafikkarte oder eine schnelle M.2 SSD profitieren.

Doch bei aktuellen Grafikkarten wirkt sich die doppelt so hohe Bandbreite des PCIe 4.0 Standards (ca. 30 GB/s anstelle von 15 GB/s) noch kaum aus. So hat Techspot einen Vergleich zwischen PCIe 3.0 und 4.0 mit der GeForce RTX 3080 durchgeführt und kaum einen Leistungsunterschied feststellen können.

Und PCIe 4.0 SSDs sind mit bis zu 7 GB/s zwar doppelt so schnell wie PCIe 3.0 SSDs die Daten nur mit 3,5 GB/s transferieren können. In der Praxis werden die meisten Anwender aber so gut wie keinen Unterschied feststellen können.

5 bis 10 Prozent langsamer aber 40 Prozent günstiger


Der AMD Ryzen 5 5500 ist in Benchmarks wie Cinebench R23 oder Geekbench 5 rund 5 bis 10 Prozent langsamer als der AMD Ryzen 5 5600, kostet dabei aktuell aber rund 40 Prozent weniger. Kein Wunder also, dass viele auf den kleinen Leistungsvorsprung verzichten und lieber deutlich weniger Geld ausgeben.

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Im Bundle mit dem AMD Wraith Stealth Kühler


Für kostengünstige Prozessoren auch interessant: AMD liefert mit dem AMD Wraith Stealth auch gleich den passenden CPU-Kühler für den AMD Ryzen 5 5500 mit. Das spart Geld und der Kühler ist ausreichend groß. Nur wer den Prozessor noch übertakten möchte, sollte zu einem größeren Kühler greifen.

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Natürlich ist der mitgelieferte CPU-Kühler auch nicht gerade leise. Unter voller CPU-Last wird der AMD Wraith Stealth Kühler doch recht laut. Wem die Lautstärke eines Computers wichtig ist, sollte hier noch etwas Geld einplanen und einen besseren CPU-Kühler oder eine kleine AIO-Kühlung kaufen.

Fazit


So viel Leistung für so wenig Geld gab es lange nicht mehr. Preislich konkurriert der AMD Ryzen 5 5500 mit dem Intel Core i3-12100F, der 4 CPU-Kerne besitzt und 8 Threads gleichzeitig bearbeiten kann.

Den CPU-Vergleich zwischen den beiden Prozessoren gewinnt der AMD Ryzen 5 5500 mit rund 20 Prozent Vorsprung. Zwar unterstützt der Intel Core i3-12100F bereits den PCIe 5.0 Standard, wie oben beschrieben wirkt sich das aber nicht auf die tatsächliche Leistung der Grafikkarte aus.

Zusätzlich sind Mainboards für den Sockel AM4 bereits für 35 Euro erhältlich, während das günstigste Mainboard für den Sockel 1700 (Intel Core i3-12100F) rund 80 Euro kostet. Auch das spricht deutlich für die AMD Plattform, die zudem Dank der modernen 7 nm Fertigung auch recht energieeffizient arbeitet.


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